Das Wogerfeld im Kontext der Friedhofsreformbewegung


Die Friedhofsreformbewegung nahm in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts ihren Anfang und wurde durch den 2. Weltkrieg unterbrochen. 

Unmittelbar nach Kriegsende griff man sie wieder auf. Dabei waren die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal (AFD) federführend, der auch Anton Woger angehörte. Sichtbare Fortschritte gab es damals bereits auf einigen wenigen Friedhöfen größerer Städte, z.B. Münchener Waldfriedhof. Prägend sollten auch die Sonderschauen FRIEDHOF UND GRABMAL auf den seit den 50er Jahren alle zwei Jahre stattfindenden Bundesgartenschauen sein. Ebenso waren vergleichbare Bemühungen in der Schweiz schon weit voran geschritten. Die Wirkung der Reformbewegung hielt bis in die 1980er Jahre an.

Insofern konnte Woger auf einen großen Erfahrungsbereich zurückgreifen, als er 1953 das Grabfeld als Modellprojekt initiierte. Seine Ideen skizzierte er in einer AFD-Publikation mit vier weiteren Fachleuten im Jahr 1955, die unter dem Titel „Reihengrab und Gräberfeld" im Bärenreiterverlag Kassel erschienen ist.

Kern des Modellprojektes ist der Grundsatz eines harmonischen Gesamteindrucks. Dies stand im Laufe der Zeit dem immer stärker werdenden Bedürfnis nach Individualisierung und individueller Grabgestaltung entgegen. In der Folge waren Angehörige zunehmend weniger bereit, sich auf die Gestaltungsrichtlinien auf diesem Gräberfeld zu einzulassen. Vielleicht auch ein Grund, weshalb das Wogerfeld zeitweilig in Vergessenheit geriet.



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